Der Himmel ist grau, es ist oft dunkel,
die Bäume sind kahl, es ist kalt,
Schnee, Regen – es geht noch schlimmer: Schneeregen.
Am liebsten möchte ich einen heißen Tee trinken,
mich ins Bett legen,
mich gar nicht mehr bewegen.
Solange bis der Frühling kommt, die Sonne, die grünen Blätter, die Vögel,
die vielen Blumen: Hyazinthen, Gänseblümchen, Narzissen,
oder diese Tierchen: Marienkäfer, Schmetterlinge, Hornissen.
Der Nährboden meiner Hoffnung, in dieser Sache,
ist das Frühlingserwachen,
wenn es ausbliebe würde ich mich aus dem Staub machen.

Der Alltag ist grau, die Menschen egoistisch,
haben keine Zeit, es herrscht eine allgemeine Orientierungslosigkeit.
Die Steuererklärung ist dran, ein neuer Sparkurs,
der Winterspeck muss weg, ein Gesundheitscheck,
eine OP steht an, die nächste Chemo,
ein neuer Schuldenberg, ein kaputter Herd,
die Abschiebung droht, Fahrverbot,
die schwierige Klausur, schlechte Schulnoten,
Mobbing im Büro, Wasserschaden auf dem Klo,
Insolvenz, Arbeitsplatzverlust,
und überhaupt, viele Menschen leben im Frust.
Manchmal frage ich Gott: „Was tust du gerade?“
Und wie viele Antworten hast DU Gott eigentlich auf diese Frage?
Wieviel Wunder wirst DU heute eigentlich vollbringen,
werden heute einige verlorene Seelen zu DIR finden?
Wirst DU ein paar neue Eintragungen machen – im Buch des Lebens?
Wirst DU retten, erneuern, vergeben, Totes beleben?

Wann geht das alles hier zu Ende?
Wann fängt endlich das richtige Leben an?
Und was steht heute für mich ganz persönlich auf dem Stundenplan?
Ich weiß, dass der Frühling und der Sommer bald da sind,
also nehme ich es in Kauf: Die Dunkelheit, den Regen und den kalten Wind.
Ich weiß, dass DEINE Hilfe Gott, naht, Tag für Tag,
DU kennst mich durch und durch, ich muss sie nicht haben, diese Furcht.
Also nehme ich es in Kauf: Diese Berge und Täler, mal runter, mal rauf. 
 
Du sollst wissen, der du das hier hörst,
und ich weiß, dass dich vieles hier und da stört,
Gott kennt dich, durch und durch, sei ohne Furcht.
Und nehme es in Kauf: Deinen Stress, deine Lage, die Umstände,
deine Verfassung, alle deine doofen Sachen,
Gott ist schon längst dran und wird etwas Gutes daraus machen.
 
Das eine aber wissen wir: Wer Gott liebt, dem dient alles, was geschieht zum Guten… (Römer 8,28)

Januar 2017

Vorlesung im Gottesdienst FEG Recklinghausen am 22.01.2017

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