Ich warte und warte,
ich kenne alle Winkel des Wartezimmers,
den Ausblick aus dem Fenster,
betrachte die stillen
Gesten meines Nächsten,

die Uhr geht langsamer als je zuvor,
der Sekundenzeiger dringt tief in mein Ohr.
Regen peitscht von außen
gegen die großen Fenster,

er unterbricht unendliche Stille,
Gott erzähl mir doch noch mal,
was ist DEIN Wille?

Ich warte, wann sind wir endlich dran,
Gott, wann?

Ich warte auf den Fluren der Schule,
auf das Vergehen der Zeit bis ich fertig bin,
auf die Antwort der Frage:
„Wo muss ich jetzt hin?“

Ich warte auf der Straße,
kühler Wind schlägt gegen mein Gesicht,
ich warte, bis die exakte Zeit anbricht.

Ich warte im Auto,
wir reden,
draußen regnet es,
ich muss zusehen,
dass ich die genaue Zeit nicht vergess`.

Ich warte täglich darauf,
etwas für DICH zu riskieren,

meine Egozentrik mehr
und mehr zu verlieren,

ich warte auf Veränderung
und auf Möglichkeiten, etwas zu kreieren.
Ich warte auf Menschen, die DU mir sendest,
dass ich Ihnen erzählen kann,
von der Liebe, die in mir lebt,

damit sie nicht mehr frieren.

Ich warte auf die Vollkommenheit,
die in mir wie ein neugeborenes
Baby nach Nahrung schreit

und DU ernährst es,
mit DEINER Liebe, zur rechten Zeit.

Alle deine Geschöpfe warten darauf, dass du ihnen Nahrung gibst zur rechten Zeit. (Ps. 104,27)

„Weißt du denn, was bald ist?“
Fragst DU mich.
„Ja, mein Liebster, ich weiß, dass DU hältst,
was DU versprichst.“

DEINE Versprechen gehen
mir nicht aus dem Gedächtnis,

ich spüre, dass DU mich immer mehr
im Fundament DEINES Planes festigst.
Ich habe viel Gutes erfahren,
in den letzten vier Jahren,
doch da ist noch so viel mehr,
meine Seele schreit zu DIR: „Gib her!“

... setzt alles daran, so zu leben, dass eure Berufung und Erwählung gefestigt wird. (2. Petrus 1,10)

Ich warte weiter auf das,
was noch nicht fertig ist,

ich arbeite und schreibe,
lese und korrigiere,

ordne und verziere,
göttlicher Verlag,
du hast deinen eigenen
(ruhigen) Rhythmus und Takt,

doch du bist ein Perfektionist, das ist Fakt.
All das bringt mir etwas ein,
all das lässt mich voller Hoffnung sein.

Sie merkt, dass ihre Mühe etwas einbringt; darum arbeitet sie beim Schein der Lampe bis spät in die Nacht. (Sprüche 31,18)

Ich warte und warte
und die Geduld wartet mit,

sie spricht:
„Nicole, alles Schritt für Schritt!“

... Darum zieht nun wie eine neue Bekleidung alles an, was Menschen ausmacht: herzliches Erbarmen, Freundlichkeit, Bescheidenheit, Milde, Geduld. (Kolosser 3,12)

Während ich warte,
erzählst DU mir Geschichten,

von Liebe, Hass, Vergebung,
Wundern und Zeichen,

Krieg, Urteilen und Gerichten,
und vermittelst mir den
Inhalt in meinen Gedichten.

So wird auch „das Warten“ zum Vergnügen,
denn ich bin mir gewiss, ja ich weiß,
es wird sich alles zusammenfügen.

Jeden Tag ein Stück weiter, nur ein Stück,
ein paar Km ins Land meiner Vision,
in mein ewiges Glück.

 

Februar 2008