(Lesedauer 2 Min.)
Würde ich meinen Glauben verlieren,
müsste ich mir einen anderen kreieren.
Ich müsste sehen,
wohin „die meisten“ gehen.
Ich müsste wieder Ängste haben.
Und um es mir leicht zu machen,
müsste ich lügen –
nichts würde sich zusammenfügen.
Kein Jubelschrei,
kein Singen, kein Tanzen,
nur ein wenig lachen,
zwischen Putzen, Kochen,
Wäsche waschen,
würde ich wohl Rubbellose
rubbeln und Lotto machen.
Keine Ewigkeit, sterben an
meinem Todestag,
Dinge tun, die ich nicht mag.
Die ganze Zeit auf der Suche sein,
ein bisschen Freude, ein bisschen Spaß,
zu viel Bier und Wein,
keine Antworten auf falsche Fragen,
müsste alles alleine (er)tragen.
Kein Licht, keine Quelle des Lebens,
kein Regen, kein Tau,
umherirren im Irrgarten,
Lügen um mich herum,
als Tote meine Toten begraben,
ich hätte nicht viel zu sagen.
„Überlass es den Toten, ihre Toten zu begraben! Du aber sollst die Botschaft von Gottes neuer Welt verkünden (erzählen). (Lukas 9, 60)
Oberflächliche Bildung, Small Talk,
mittelmäßiges Denken, keine Tiefe,
Streitigkeiten im Jammertal,
wenig Chancen, Möglichkeiten,
keine wirkliche Wahl.
Sklavin der Menschen,
Gefangenschaft in weltlicher Gesellschaft,
wunschlose Träume,
falsche Fantasien, Mini-Hoffnung,
mangelhafte Leidenschaft,
keine wirkliche Kraft.
Könnte keine Dinge bewegen
und würde so „dahin“ leben.
Ich bin der Herr, dein Gott! ... ich habe dich aus der Sklaverei befreit ... (5. Mose 5,6)
Wertlosigkeit, keiner da der für mich stirbt,
wer will das Beste für mich?
Jemand, der im TV oder im Netz wirbt?
Ich ließe mich bedienen,
würde alles nehmen,
wie es kommt, kein Lösegeld,
ich Sünderin müsste für alles bezahlen,
oh nein, ein Leben ohne Gott,
welche Qualen.
Auch der Menschensohn ist nicht gekommen, um sich bedienen zu lassen, sondern um zu dienen und sein Leben als Lösegeld für alle Menschen hinzugeben. (Markus 10,45)
Niemand, der mir immer ALLES vergibt,
der mich mit Schwächen und Fehlern liebt.
Lieblose Liebe, Vertrauen in die Treulosen,
kein Verlass, keine Vergebung,
0 Feindesliebe, alltägliche Wut
und verborgener Hass.
Versinken im Leid der Ungerechtigkeit.
Welt ohne Geschichte,
Richterin der anderen,
stolzes Handeln.
Kampf ohne Waffen im Kriegsgebiet,
Wüste, überall trockener Sand,
kein verheißenes Land.
Keine Vision, sondern Depression.
Panikbesuche beim Arzt,
Tabletten-Hauptnahrung, keine Heilung,
keine Wunder und Zeichen,
keine göttlichen Emotionen,
im Tal der Finsternis billig wohnen.
Jesus sagte zu ihr: „Meine Tochter, dein Vertrauen (zu mir) hat dir geholfen. Geh in Frieden und sei frei von deinem Leiden!“ (Markus 5,34)
Ungetauft im Lebensfeuer,
keine Abenteuer.
Erwachsen, spießig, gesetzlich,
totes vaterloses Kind in mir,
mein ICH wäre hässlich.
Null Glauben, keine Freiheit,
kein Überfluss, keine Gnade,
und so vieles mehr,
all das wäre sehr schade.
Bedenkt: Aus reiner Gnade (ohne etwas dafür zu leisten, zu müssen) hat er euch gerettet! (Epheser 2,6)
März 2008
Vorlesung im Gottesdienst FEG Recklinghausen am 22.04.2017
Ich warte und warte,
ich kenne alle Winkel des Wartezimmers,
den Ausblick aus dem Fenster,
betrachte die stillen
Gesten meines Nächsten,
die Uhr geht langsamer als je zuvor,
der Sekundenzeiger dringt tief in mein Ohr.
Regen peitscht von außen
gegen die großen Fenster,
er unterbricht unendliche Stille,
Gott erzähl mir doch noch mal,
was ist DEIN Wille?
Ich warte, wann sind wir endlich dran,
Gott, wann?
Ich warte auf den Fluren der Schule,
auf das Vergehen der Zeit bis ich fertig bin,
auf die Antwort der Frage:
„Wo muss ich jetzt hin?“
Ich warte auf der Straße,
kühler Wind schlägt gegen mein Gesicht,
ich warte, bis die exakte Zeit anbricht.
Ich warte im Auto,
wir reden,
draußen regnet es,
ich muss zusehen,
dass ich die genaue Zeit nicht vergess`.
Ich warte täglich darauf,
etwas für DICH zu riskieren,
meine Egozentrik mehr
und mehr zu verlieren,
ich warte auf Veränderung
und auf Möglichkeiten, etwas zu kreieren.
Ich warte auf Menschen, die DU mir sendest,
dass ich Ihnen erzählen kann,
von der Liebe, die in mir lebt,
damit sie nicht mehr frieren.
Ich warte auf die Vollkommenheit,
die in mir wie ein neugeborenes
Baby nach Nahrung schreit
und DU ernährst es,
mit DEINER Liebe, zur rechten Zeit.
Alle deine Geschöpfe warten darauf, dass du ihnen Nahrung gibst zur rechten Zeit. (Ps. 104,27)
„Weißt du denn, was bald ist?“
Fragst DU mich.
„Ja, mein Liebster, ich weiß, dass DU hältst,
was DU versprichst.“
DEINE Versprechen gehen
mir nicht aus dem Gedächtnis,
ich spüre, dass DU mich immer mehr
im Fundament DEINES Planes festigst.
Ich habe viel Gutes erfahren,
in den letzten vier Jahren,
doch da ist noch so viel mehr,
meine Seele schreit zu DIR: „Gib her!“
... setzt alles daran, so zu leben, dass eure Berufung und Erwählung gefestigt wird. (2. Petrus 1,10)
Ich warte weiter auf das,
was noch nicht fertig ist,
ich arbeite und schreibe,
lese und korrigiere,
ordne und verziere,
göttlicher Verlag,
du hast deinen eigenen
(ruhigen) Rhythmus und Takt,
doch du bist ein Perfektionist, das ist Fakt.
All das bringt mir etwas ein,
all das lässt mich voller Hoffnung sein.
Sie merkt, dass ihre Mühe etwas einbringt; darum arbeitet sie beim Schein der Lampe bis spät in die Nacht. (Sprüche 31,18)
Ich warte und warte
und die Geduld wartet mit,
sie spricht:
„Nicole, alles Schritt für Schritt!“
... Darum zieht nun wie eine neue Bekleidung alles an, was Menschen ausmacht: herzliches Erbarmen, Freundlichkeit, Bescheidenheit, Milde, Geduld. (Kolosser 3,12)
Während ich warte,
erzählst DU mir Geschichten,
von Liebe, Hass, Vergebung,
Wundern und Zeichen,
Krieg, Urteilen und Gerichten,
und vermittelst mir den
Inhalt in meinen Gedichten.
So wird auch „das Warten“ zum Vergnügen,
denn ich bin mir gewiss, ja ich weiß,
es wird sich alles zusammenfügen.
Jeden Tag ein Stück weiter, nur ein Stück,
ein paar Km ins Land meiner Vision,
in mein ewiges Glück.
Februar 2008
Der Herr ist mein Hirte, mir wird nichts mangeln.
Verloren war gestern,
gelangweiltes Einzelkind,
ohne Schwestern.
Oh du einsame Not,
habe dich in der
Vergangenheit zurückgelassen,
kannst mein neues (Lebens)
Lied sowieso nicht erfassen.
Er lagert mich auf grünen Auen, er führt mich zu stillen Wassern.
Wie lecker schmeckt das Gras,
so grün und unberührt,
frei von Feinstaub und Blei,
du freie Gemeinde,
Weide aller Weiden,
du liegst mitten in der Wüste,
du bist Zaun- und Stacheldraht frei.
Die Welt bot mir
Hoffnungslosigkeit und Depression,
statt Wasser bekam ich Staub.
Jetzt sitze ich an
meiner Lieblingswasserstelle,
Wort Gottes – die coolste Lebensquelle.
Er erquickt meine Seele. Er leitet mich in Pfaden der Gerechtigkeit um seines Namens willen.
Links, rechts oder doch geradeaus,
Welt, aus deiner
Sackgasse bin ich raus.
DEIN Name Gott, will ich tragen,
hoch über meinem Leben,
im tiefsten Abgrund liegen
alle meine Ausreden.
Auch wenn ich wandere im Tal des Todesschattens, fürchte ich kein Unheil ...
Ihr dunklen Täler,
in euch liegen all meine Fehler,
meine Schuld – wo ist sie denn hin?
Ich verspotte euch:
„Wisst ihr nicht,
dass ich Gottes Tochter bin?“
... denn du bist bei mir; dein Stecken und dein Stab, sie trösten mich.
Es tut nicht mehr Not,
mich hervorzuheben,
mich zu zeigen oder anzugeben.
DU trittst an meiner Stelle,
beschützt mich und führst,
Mut im Überfluss,
wenn DU mein Denken
und meinem Verstand berührst.
Du bereitest vor mir einen Tisch angesichts meiner Feinde; du hast mein Haupt mit Öl gesalbt, mein Becher fließt über.
Ja, sie, meine Feinde,
glaubten DIR nicht
und auch meine Zeugenaussagen
hatten kein Gewicht.
Doch DU lässt sie sehen
und von Zeit zu Zeit auch verstehen,
dass sie woanders als ich hingehen.
Sie sehen, auf meinem Tisch
steht ein Becher, der wird nie leer,
und nun sagen sie nichts mehr.
Nur Güte und Gnade werden mir folgen alle Tage meines Lebens; und ich kehre zurück ins Haus des Herrn lebenslang.
DU umgibst mich
(wenn wir zusammen sind)
jeden Morgen und jeden Abend ganz neu,
abends weiß ich,
warum ich mich auf den nächsten Tag so freu.
DEIN Haus ist mein Heim,
ein Heim ohne Schloss,
denn jeder der will darf rein.
Psalm 23,
noch nie habe ich dich so
beachtet wie jetzt,
du warst einer von vielen
in einem großen Psalmen-Netz.
Ich – mich – mir – mein – meiner,
sooft spricht über mich selten einer.
IM-Psalm taufe ich dich,
denn jeder Satz spricht über mich ...
... und dich!.
2008